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(Bildquelle sowie Infos zum Buch siehe hier) |
Titel: Fürchtet euch
Autor: Wiley Cash
Taschenbuch mit 352 Seiten
Deutsche Erstausgabe: April 2013
Empfohlenes Lesealter: keine Angabe
Teil einer Serie: nein
ISBN-Nr.: 978-3-596-19443-8
Inhalt:
Ein kleiner Junge namens Christopher
lebt zusammen mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder Jess in
der kleinen Gemeinde Marschall in den Bergen North Carolinas. Ein
kleines Familienglück, wie man auf Anhieb denkt. Doch leider kann
Christopher seit der Geburt an nicht reden und sollte an einem
Sommertag in der Kirche „geheilt“ werden. Doch genau das
Gegenteil ist passiert: der kleine stumme Junge ist ums Leben
gekommen. Der Sheriff Clem Barefild hat sich diesen Fall
angeschlossen, und während seiner Ermittlungen erfährt er so manche
„unchristlichen“ Sache über diese Kirche, sowie über den
Prediger Carson Chambliss. Was jedoch niemand wusste, dass
Christophers jüngerer Bruder Jess ein paar Tage vorher auf ein
Geheimnis gestoßen ist, welches noch in eine große Katastrophe
endet.
Meine Meinung
Aufmerksam auf dieses Buch bin ich vor
paar Jahren durch andere Blogger geworden. Die Meinungen zu diesem
Buch sind sehr auseinander gegangen und ich muss gestehen, gerade so
etwas reizt mich dann immer sehr. Somit hab ich es mir später selbst
gekauft, um mir meine Meinung zu bilden. Und ich muss sagen, bereuen
tue ich es nicht. Denn...
Das
Cover mit seinen
gelbbraunen Farben, wo man im Hintergrund eine Kirche sieht, im
Vordergrund ein Kornfeld mit einem kleinen Jungen, zeigt uns gleich,
worum es sich in diesem Buch handelt. Es gibt dem Leser das Gefühl,
dass es auf dem Land spielt, weit weg von einer großen Stadt. Dass
eben die Kirche eine große Rolle spielt, weil sie mit ihrem dunklen
Gebäude sehr ins Auge sticht, sowie um einen kleinen Jungen, der
schüchtern nach unten schaut, als ob er Angst hätte, etwas zu
sagen.
Den
Schreibstil, den
Wiley Cash anwendet, ist sehr einfach gehalten. Er beschreibt die
Geschichte aus 3 Perspektiven, bzw. 3 verschiedene Charaktere, die
sehr gut aufeinander abgestimmt sind und somit der eigentliche
Verlauf der Geschichte nicht verloren geht. Erzählt wird allgemein
in der Vergangenheitsoptik, und der Leser bekommt auch das Gefühl,
als ob die 3 betroffenen Personen vor einem sitzen und es ihm
persönlich erzählen. Die Kapitel dabei sind kurz bzw.
mittellang gehalten, dabei springt Wiley Cash immer ein wenig
zwischen den 3 Charakteren hin und her, was er aber bei der
Kapitelüberschrift kennzeichnet. Die Spannung
dabei baut er schon gleich am Anfang auf und erhält sie auch recht
gut, was bis zum Schluss noch mal kräftig ansteigt.
Was
Wiley Cash ganz besonders gut in diesem Buch hineinbringt ist der
Glaube von der Kirche.
Er zeigt uns nicht den typischen Gottesdienst, den wir kennen,
sondern auf eine andere Art und Weise. Für manche sogar eine
abstoßende Art, wie man so seinen Glauben vertreten kann. Der Autor
zeigt uns somit, wie andere Glaubensrichtungen leben und was sie
alles tun, um erhört zu werden.
Zu den 3 Charaktere:
Adelaide Lyle ist eine sehr alte
Frau, die schon sehr lange in dieser Gemeinde lebt. Sie war früher
einmal selbst in der Kirche gewesen, jedoch durch ein traumatisches
Erlebnis hat sie der Kirche den Rücken zugedreht und hat es sich als
Aufgabe genommen, die Kinder der Gemeinde zu beschützen. Sie spielt in der Geschichte eine
Rolle, die Geborgenheit und Sicherheit übermittelt. Aber auch von
Stärke, weil sie eigentlich nur selbst die Wahrheit und den Frieden
in ihrer Gemeinde möchte.
Jess Hall ist der kleine Bruder
von Christopher und somit auch seine „rechte Hand“. Er war immer
für den stummen Christopher da, und hat viel mit ihm unternommen.
Dabei geraten jedoch beide Brüder einem Geheimnis auf die Spur,
welches sehr auf sie lastet. Er bringt in dieser Geschichte das
kindliche, verspielte mit rein, aber auch die Trauer, die Angst und
die Ehrfurcht, was alles nach dem Tot seines Bruders hervorbringt.
Clem Barefield ist der Sheriff,
der sich um diesen Fall kümmert. Er wohnt schon seit Jahren in
dieser Gemeinde und hat so manche Bürger groß werden sehen. Jedoch
ist er kein Mitglied von der Kirche und weiß somit nicht, was genau
in der Kirche vor sich geht, welches seinen Ermittlungen etwas
bremst. Und durch seine Art, wie er die Ermittlungen führt, kommt
ein Teil seiner Vergangenheit selbst wieder zum Vorschein.
Mein Fazit:
Es sind teilweise erschütternde
Eindrücke von einer Kirchengemeinde, die uns Wiley Cash in seinem
Roman „Fürchtet euch“ bietet. Es ist ein Buch, was manch einer
Person zum Nachdenken anreizt. Mit einer leicht vorhanden Spannung,
Trauer und Ängste erzählt er uns über den Tot von dem stummen
Jungen Christopher, der auf einer Abendmesse ums Leben kam. Jeder,
der Thriller mag, die mit nicht so viel Blut passieren, aber trotzdem
unter die Haut gehen, kann ich dieses Buch empfehlen. Ich selbst
denke noch oft über das Gelesene nach, und mich hat schon lange kein
Buch mehr so gefesselt. Aus diesem Grund gebe ich dem Buch
5 von 5 Sternen